Kranich (Grus grus)
Aussehen – Kranich
Der Kranich, auch grauer Kranich genannt, ist der größte Schreitvogel, den man in Deutschland frei lebend finden kann. Er kann bis zu 130cm groß werden und eine Flügelspannweite von 220 – 245 cm erreichen. Der Vogel hat ein graues Gefieder, Schwanz und Armschwingen sind schwarz, der Kopf ebenfalls, mit seitlichem weißen Streifen. Besonders markant ist der rote Hinterkopf.
Lebensraum – Kranich
Der Kranich lebt und brütet am liebsten in Feuchtbiotopen wie Sumpf und Moor. Diese gibt es in Mitteleuropa jedoch fast gar nicht mehr (siehe hierzu auch den Beitrag „Da wackelt die Heide“ in diesem Blog). Während der Sommerzeit haben sich die Vögel daher nach Skandinavien zurückgezogen. Außer im Nordosten von Europa brütet der Kranich noch im Norden von Asien. Sein Nest baut er in Sumpfgebieten knapp über der Wasseroberfläche aus Schilfrohr-Halmen und Ähnlichem.
Nahrung – Kranich
Pflanzliche als auch tierische Nahrung stehen auf dem Speiseplan. Im Flachwasser ernährt sich der Kranich von Fröschen, Lurchen und anderen Amphibien sowie Larven. Auf Feld und Flur von Mäusen, Eidechsen, Schnecken, Würmern, Maden und Insekten. Auch Getreide, Hülsenfrüchten und Beeren sind gerne genommen, bei seiner Körpergröße kann der Kranich nicht wählerisch sein.
Rufe
Der Kranich ist kein leiser Geselle, meist formieren sich die Vogelgruppe mit großem Getöse. Der Trompetenruf ist unverkennbar und über viele Kilometer zu hören. Der lebenslang monogam lebende Vogel singt oft auch Duette mit seinem Partner bzw. seiner Partnerin, z.B. wenn diese zu zweit zur Nahrungssuche über die Felder streifen. Häufiger als ein Duett aus Tonfolgen ist jedoch ein einfacher Doppelruf als Kontakt oder Warnruf bei Störungen zu hören. Dabei leitet ein Vogel immer wieder durch zurücklehnen des Kopfes und Recken des Halses den Ruf ein, das Männchen kontert sofort danach mit einem tieferen Ton oder alternativ das Weibchen mit einem Höheren.
Fortpflanzung
Auch ist der Balztanz des Kranichs markant und beeindruckend. Er findet das ganze Jahr über statt, hat aber seinen Höhepunkt im März vor der Paarung und Eiablage. Ein paar Kraniche bleibt ein Leben lang monogam beieinander, bis zu 40Jahre alt kann der Vogel werden, meist jedoch liegt das Lebensalter weit darunter. Das Kranich-Weibchen legt nach der Paarung Mitte März zwei Eier und beide Tiere brüten abwechselnd etwa 30 Tage lang. Die Eier werden im zeitlichen Abstand von zwei Tagen abgelegt, somit schlüpfen die Jungen auch zeitversetzt. Als Nestflüchter führt der Kranich seine Jungen binnen 30 Stunden nach dem Schlüpfen zur Nahrungssuche bereits weg vom Nest. Jedes Elternteil sorgt für eines der Jungen, anfangs werden sie noch gefüttert. Nach 10 Wochen sind die jungen Kraniche bereits flügge.
Zugverhalten
Jedes Jahr im Herbst ziehen Hunderttausende von Kranichen von Nordost quer über Deutschland hinweg in südwestlicher Richtung nach Spanien und Nord-West-Afrika zum überwintern. An einigen etablierten Sammelplätzen machen sie Rast im Deutschen Tiefland und können kurzzeitig bewundert werden. Sie sammeln sich dort in unglaublicher Zahl, Berichte von 80.000 Exemplaren auf einem Platz sind keine Seltenheit.
Mystik
Der Kranich hat alleine wegen seiner beeindruckenden Erscheinung die Phantasie der Menschen schon vielfach angeregt. Meist wird dem Schreiter Positives zugeschrieben. Glücksvogel und Sonnenvogel wurde er genannt, Weisheit und schlaflose Wachsamkeit wird ihm nachgesagt. In der Tat ist der Vogel außerordentlich aufmerksam, will man sich ihm nähern. Als unübersehbarer Bodenvogel ist er naturgemäß darauf trainiert, niemanden zu nah an sich heran zu lassen.
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