Graureiher (Ardea cinerea)
Lebensraum
Der Graureiher ist der größte einheimische Reiher. Er kommt hierzulande in allen Naturräumen in flachen Tieflandgebieten vor, bevorzugt lebt er in gewässernahem Gehölz, im Bergland ist er hingegen selten zu sehen. Er ist ein Zugvogel, je nach Standort ist er aber auch nur Kurzstreckenzieher oder Standortvogel. Sein Verbreitungsgebiet beginnt im Norden mit den milderen mitteleuropäischen und asiatischen Bereichen und erstreckt sich bis nach Südafrika.
Aussehen
Als Schreitvogel hat er definitionsgemäß lange Beine und einen langen Hals. Er kann über 90cm groß (Gesamt-Körperlänge) werden und zwischen 1 und 2 kg schwer. Seine Flügelspannweite kann 175 – 195 cm betragen. Beim Flug wird der Hals elegant in Schlangenlinie gefaltet, sodass der Kopf zwischen den Schultern ruht. Das Federkleid des Graureihers ist am Rücken unifarben hellgrau, die Schwingen sind schwarz, Hals und Bauch sind weiß mit feinen, dunklen Streifen gefiedert. Der Kopf hat eine graue bis schwarze Haube, die Schnabelunterseite ist rot bis gelb gefärbt, die Oberseite meist grau.
Nahrung – Graure
Sein bevorzugter Lebensraum ist die offene Kulturlandschaft, in der Nähe von untiefen Gewässern oder Feuchtgebieten. Er ernährt sich im flachen Wasser von Fischen und Amphibien oder auf Feldern von Mäusen und Insekten. Dazu pirscht er sich langsam an und verharrt oft minutenlang bis er dann blitzschnell mit seinem langen Schnabel zupackt.
Brut – Graureiher
Der Graureiher brütet in Kolonien von meist fünf bis zehn Brutpaaren, selten sind die Kolonien größer. Der Bruterfolg von kleineren Kolonien und Einzel-Brutpaaren wird als gering beschrieben. Die Nester werden in Bäumen oder im Schilf gebaut, und dies bereits im Februar. Im März legt der Reiher 2-6 Eier ab und brütet sodann bis Juli, etwa 25 Tage lang.
Schutz – Graureiher
Durch die Bejagung war die Spezies in Deutschland in den 60er Jahren fast ausgerottet. In Bayern, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen darf der Graureiher auch heute noch eingeschränkt bejagt werden, um Schäden an der Fischereiwirtschaft einzudämmen. Umweltschützer bemängeln dies, da die Anzahl der Brutpaare stetig sinkt. Das Agrarministerium rechnen indes Schäden in Millionenhöhe vor.
In den übrigen Bundesländern ist der Vogel zwar als bejagbar eingestuft, wird aber ganzjährig geschont. Angesichts des in allen Bereichen drastischen Artenschwunds ist dies sehr begrüßenswert. Die Zuchtfische im Teich kann man schließlich auch anders schützen als mit der Schrotflinte, z.B. mit Netzen.
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