Die Population des Alpensteinbocks war vor 200 Jahren im gesamten Alpenraum auf gerade einmal 100 verbliebene Tiere in Italiens Gran Paradiso dezimiert worden. Die Spezies stand damit kurz vor der Ausrottung und wurde wahrscheinlich nur deswegen davor bewahrt, weil Vittorio Emanuelle II aus dem Hause Savoyen, Mitte des 19JHD König von Sardinien-Piemont, die Jagdrechte für sich alleine haben wollte und den verbliebenen Bestand mit einer Hundertschaft von Wildhütern schützen lies. Von diesen Hundert Tieren stammen die heutigen Bestände in Höhe von etwa 50.000 Exemplaren des Alpensteinbocks vollständig ab.
Dem Alpensteinbock wurden zwei besonders herauszuhebende Eigenschaften zum Verhängnis. Seine stattliche Erscheinung und sein Mut. Ersteres führte zu einer Mystifizierung, die Präparate aus sämtlichen seiner Körperteile interessant für Esoterik und Medizin machten. Letzteres führte dazu, dass der Steinbock, der es gewohnt war, selbst gefährliche Fressfeinde nah an sich heran kommen lassen zu können, da er sich jederzeit im letzten Moment mit ein paar kräftigen Sprüngen in die Felsen retten kann, von der für ihn neuartigen Erfindung menschlicher Waffen schlicht überrascht wurde. Die mystischen Begehrlichkeiten und die leichte Bejagbarkeit führten in Kombination zur raschen Ausrottung des Tiers.
Während die geschlechtsreifen, noch nicht ganz ausgewachsene Böcke in Junggesellengruppen das Jahr über die Berge durchstreifen, bleiben Weibchen und Jungtiere in Herden beieinander. Altböcke sind kleinen Gruppen oder allein unterwegs. Nur zur Paarungszeit im Januar gehen die Böcke in die Herden und versuchen diese unter ihre Kontrolle zu bringen sowie Konkurrenten zu dominieren. Rund ein halbes Jahr später kommt dann der Nachwuchs zur Welt.
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