Im UNSECO Weltkulturerbe Val D’Orcia auf dem Weg von San Quirico D’Orcia über Monticchiello nach Montepulciano kann man inmitten traumhafter Landschaft grobes Radfahrerlebnis vom feinsten “genießen”. Es ist nicht jedermanns Sache, denn die Strade Bianche, die hier übers Land führen sind von mäßiger Qualität und enormer Steigung. Wer die Anstrengung nicht scheut und vielleicht auch mal ein kurzes Stück zu schieben bereit ist, sollte sie nehmen. Als Alternative bleibt noch die Straße, auch schön, aber eben nicht mitten drin.
Eine der schönsten Kulturlandschaften dieser Welt ist die stark landwirtschaftlich geprägte Crete Senesi und das Val D’Orcia zwischen Siena und San Quirico D‘Orcia in der Toskana. Felder sind unserem Auge bekannt, Hügel auch, je nachdem wo man herkommt. Aber die Kombination von starker Topografie überzogen mit landwirtschaftlichen Texturen macht die Besonderheit aus. Dazu die endlosen Zypressenalleen, die weißen Schotterstraßen, viele Farben und Kräuterdüfte. Auf den Strade Bianche rund um Asciano, San Quirico D‘Orcia und Co ist man mitten drin im Klischee Toskana, und es ist ein tolles Klischee.
Die belgischen Ardennen sind ein mit der Eifel geologisch zusammenhängendes Waldgebirge. Trotz (oder gerade wegen..) einiger knackiger Anstiege hier und da eignen sie sich bestens für eine Radreise durchs Grüne. Über die ehemalige Vennbahntrasse von Aachen aus ins Hohen Venn, einst zum Abtransport abgestochenen Torfs genutzt und heute als Fernradweg umgenutzt, kann man sich anfangs sogar einige Höhenmeter billig verdienen. Danach bleibt der Radfahrer-Schweiß jedoch nicht aus. Aber er wird belohnt durch verträumte Blausteindörfer, urige Landwirtschaftsszenerien und viel Natur. Auch geschichtlich sind die Ardennen von Interesse, denn sie sind Schauplatz einer der letzten verzweifelten Kriegsaktionen Adolf Hitlers gewesen.
Nach der Aktivität eines Vulkans kann es zum Einsturz der entleerten Magmakammer kommen und es bildet sich ein Kessel. So geschehen bei dem Caldera de las Cañadas in 2000m Meereshöhe auf Teneriffa, der mit seinen 17km Durchmesser den an seinem nördlichen Kraterrand befindlichen Pico del Teide, seines Zeichens mit 3718m Meereshöhe höchsten Berg Spaniens, in gewisser Hinsicht klein aussehen lässt. Das gigantische Ausmaß der vulkanischen Aktivität des Urvulkans der diesen Kessel hat entstehen lassen, lässt sich nur aus großer Höhe vom Gipfel des sehr viel jüngeren Teide erahnen.
Der Montaña Rajada (2506m) ist wie der Montaña Blanca (2748m) ein Nebengipfel östlich des Pico del Teide (3715m). Die Entstehung der beiden Nebengipfel geht auf das Jahr ca. 50 v.C. zurück, als bei einem Ausbruch des Pico del Teide eine 15km hohen Eruptionssäule aus Bimsgranulat auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern niederging. Er besteht im Gipfelbereich aus einer Mischung von Bims-Sand und bizarren Erstarrungsfiguren. An windigen Tagen, wenn der Teide nicht besteigbar ist, bietet sich der Montaña Rajada an. Von hier hat man beste Sicht auf die beiden großen Brüder.
Es muß nicht immer der höchste Gipfel sein. Auf der Urvulkanhochebene Caldera de las Cañadas auf Teneriffa stellt sich der zweithöchste Vulkan als klarer Vorteil heraus. Während sich auf dem Pico del Teide (3715m) die Seilbahntouristen in Schlangen die Füße gegenseitig platt treten, geht es auf dem Nachbargipfel Pico Viejo (3135m) in Ermangelung einer Seilbahn sehr viel einsamer zu. Außerdem hat man den besten Ausblick auf den großen Bruder Pico del Teide, und zwar von seiner schönsten Seite. Die bekommt man per Seilbahn nie zu sehen.
Auf dem Weg von den Roques de Garcia nach Vilaflor durchquert man bizarrste Mondlandschaften aus schwarzem Lavasand auf dem Montaña da las Arena, und durch die Erosion zu Kegeln geschliffenen Tuffsteintürmen, die Peisaje Lunar. Der Fernblick ist zu jedem Zeitpunkt phänomenal, entweder über die Cañadas Caldera zum Pico del Teide oder aufs Meer hinaus. In Vilaflor endet die Wanderung an zwei der größten und ältesten kanarischen Kiefernbäume. Einer ist der Pino Gordo mit 45m Höhe und 9m Stammumfang.
Ein leicht zu erreichendes Ziel im 2000m hoch gelegenen Parque nacional del Teide sind die Roques de García. Sie sind gut mit dem Auto zu erreichen und zählen auf Teneriffa zu den Hauptattraktionen. Es bietet sich eine leichte Umrundungswanderung an, bei der man einen ersten Einblick in die bizarre Steinwelt der Cañadas Caldera erhalten kann.