Der Mont-Blanc ist als Dach Europas bekannt und zieht daher Bergtouristen aus aller Welt zu sich. Trotz seiner Berühmtheit, seiner beeindruckenden Erscheinung aus jeder Himmelsrichtung und trotz dass er seine Umgebung überragt, ist er dennoch nur ein kleiner Teil einer ganzen Gruppe von dutzenden imposanter Berge, Gletscher, Grate und Nadeln, die ungerechtfertigt deutlich weniger bekannt sind, als der Mont-Blanc selbst. Stünden diese alleine, jeder und jede Einzelne wäre eine Berühmtheit. Die Mont-Blanc-Gruppe lässt sich auf einer klassischen Weitwanderrouter komplett umsteigen und erfahren. Erst bei der Umrundung entwickelt man ein Verständnis wie der Gebirgsstock gebaut ist und wie einst Gletscher das Massiv in einzelne Gipfel zertrennten, die heute weit zurückgezogen nur noch als Gries oder Tal erkennbar sind. Der Wechsel der Eigenarten der Berglandschaften und der Vegetation die man auf dem Weg um den Mont-Blanc durchsteigt ist vielfältig und daher immer wieder überraschend.
- Etappe 1: Von Chamonix nach Argentiére
- Etappe 2: Von Argentiére nach Trient
- Etappe 3: Von Trient nach Champex-Lac
- Etappe 4: Von Champex-Lac nach La Fouly
- Etappe 5: Von La Fouly nach Refugio Bonatti
- Etappe 6: Von Refugio Bonatti nach Courmayeur
- Etappe 7: Von Courmayeur nach Refugio Elisabetha
- Etappe 8: Von Refugio Elisabetha nach Refuge Croix du Bonhomme
- Etappe 9: Von Refuge Croix du Bonhomme nach Contamines-Montjoie
- Etappe 10: Von Contamines-Montjoie nach Les Houches
- Etappe 11: Von Les Houches nach Chamonix
Bei der TMB durchwandert man drei Länder. Frankreich, die Schweiz und Italien. Je nach Variante kommen ca. 160 – 170 km Strecke und ca. 10.000 bis 11.000 hm zusammen. Die klassische GR-Weitwanderroute (Sentier de Grande Randonnée) wird meist in 11 Etappen gegangen. Das Gelände ist als unschwieriges Wandergelände zu bezeichnen und enthält nur wenige Kletterstellen, die aber durch Stahlleitern entschärft wurden. Es geht weniger um Technik als um Ausdauer. Auf unserer Tour lernten wir auch Menschen kennen, die die TMB in nur 6 Etappen gingen, wofür schon etwas mehr als nur Grundkondition nötig ist. Völlig unglaublicherweise gibt es auch einen Ultra-Marathon über die gesamte Strecke, den UTMB (Ultra-Tour-Mont-Blanc) bei dem die Umrundung des Massivs in weniger als 46h am Stück zurückzulegen ist und die schnellsten Läufer es in unter 20h schaffen. Was hierfür an persönlichen Eigenschaften vonnöten ist, lässt sich aus Sicht eines Normalbergsteigers und Normalwandersmanns nur erahnen. Was man jedoch erahnen kann ist, dass es beim UTMB ob all der sportlichen Leistung nur noch wenig um den Berggenuss gehen kann, um den es bei TMB ohne U geht.
Mit ein paar extra Tagen, bei denen man in die Höhe steigt, lässt sich das Mont-Blanc Erlebnis komplettieren, indem man der wilden, hohen Bergwelt einmal richtig nahe kommt, die man all die Tage mit viel Zähigkeit umwandert. Es bietet sich der Punta Helbronner bei Courmayeur an, von dem aus fantastische Ausblicke auf den Mont-Blanc möglich sind. Oder Montenvers bei Chamonix, von wo aus der größte Gletscher der französischen Alpen erreichbar ist, Mer de Glace. Beides lässt sich auch mit Seilbahn bzw. Zahnradbahn erreichen, schließlich ist die TMB schon anstrengend genug. Auch per Seilbahn ist von Chamonix der Aiguille du Midi erreichbar, die Bergstation ist ein Highlight und aufregendes Stück Bautechnik.
No responses yet